Diese interaktive Uhr gibt die aktuelle Zeit wider. Inspiriert wurde ich vom Look digitaler Anzeigen der 80er Jahre, sowie von John Maedas Reactive Books.
Stundenanzeige: blau
Minuten: orange
Sekunden: grün
Programmiert mit Processing JS.
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„Machen sie das Maul zu, sonst fallen ihnen Sägespähne aus dem Kopf!“ Kuhle Wampe (1932, Drehbuch: B. Brecht)
2013, Fotoalbum, verschiedene Papiere, Acrylfarben, Gaze, 34 x 21 x 6 cm,
Ein altes Familienalbum ist gefüllt mit persönlichen geistigen Verbindungen zur Vergangenheit: Briefe, Bilder, Worte…. Es ist ein Versuch der Rekonstruktion, um die Vergangenheit mit den Mitteln der Gegenwart wiederherzustellen. Aber wie viel Wahrheit steckt darin? Und wie viel Utopie?
Je größer die zeitliche und örtliche Distanz zur Vergangenheit, desto mehr reduziert sich die Wahrheit auf das Wesentliche – eine Metapher über Raum und Zeit, über Heimat und Kindheit.
Das Kopftuch ist ein Symbol. Es erzählt von Weiblichkeit und Unterdrückung, von Tradition und Religion, von gestern und morgen. Das Kopftuch spielt in vielen Gesellschaften eine wichtige Rolle. In der Tat ist das schwarze Kopftuch das Auffälligste, an das ich mich aus meiner Kindheit als Angehörige der deutschen Minderheit in Rumänien erinnere. Es war ein sichtbares Zeichen der Ehe und des „Deutschtums“. Das Kopftuch begleitet mich auch heute noch in meinem Leben: gesellschaftlich, politisch, persönlich.
Dieses Werk ist als physisches Objekt oder Video verfügbar.
2014, Collage, Frottage, Fotoalbum, Fotografien, Acrylfarbe, verschiedene Papiere, Wachs, 34 x 21 x 6 cm
Das Fotoalbum ist eine Metapher des Zweifelns an der eigenen Existenz – eine Dokumentation von Spuren, die wertlos wird, wenn sich niemand mehr an die Geschichten hinter den Bildern erinnert. Ich habe dieses Fotoalbum auf dem Flohmarkt gekauft und neu bestückt – ein Archiv von Spuren mit Geschichten, die sich jedem Betrachter auf eigene Art erschließen.
Dieses Werk ist als physisches Objekt oder Video verfügbar.
Seit Jahrhunderten ist der Bildtypus der „Schwarzen Madonna“ tief im christlichen Volksglauben verwurzelt, und noch heute pilgern die Gläubigen zu diesen Gnadenbildern, die überall auf der Welt, aber vor allem in Europa, zu finden sind. Im Sinne dieser Tradition suche ich in meiner Arbeit „Nocturna“ nach neuen Inhalten für diesen alten Bildtypus.
Der Titel Nocturna (lat.: Nächtliche) ist eine Metapher für das Dunkle, Verborgene, Geheimnisvolle. Im Gegensatz zu ihren Vorbildern ist diese Madonna jedoch tatsächlich „schwarz“, denn ihre Gesichtszüge deuten auf eine afrikanische Herkunft. Für den Menschen als visuelles Wesen haben Farben schon immer eine starke Symbolkraft. So ist Schwarz Stellvertreter für das Schlechte, das Böse, die Farbe Weiß steht aber für Reinheit und für das Gute. Nach diesem Prinzip werden Menschen häufig nach ihrer Hautfarbe bewertet. Die Frage nach der „richtigen“ Hautfarbe war und ist noch immer der Grund für Hass, Verfolgung und Kriege. Sie bestimmt den sozialen Status und den wirtschaftlichen Erfolg innerhalb von Gesellschaften.
Mit dieser Arbeit möchte ich die „schwarzen Madonna“ als heilige farbige Frau würdigen.
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„… unschwer erkennen wir viele Religiöse Motive, Heiligenbilder und Darstellungen der Mutter Gottes und dem Jesuskind. Diese beginnt die Künstlerin zu verweben mit Fotografien aus ihrer eigenen Vergangenheit. Somit verbindet sie auf faszinierende Art lebende, ihr selbst bekannte Menschen, wie ihre eigene Mutter und verwebt sie mit der Muttergottes, stellt sie ins Zentrum, oder stülpt der Heiligendarstellung einen anderen, größeren Kopf auf, das irritiert und lässt mich erstaunen, mit was für einer Leichtigkeit dies zu gelingen scheint. (…) Das Kind, der Säugling Jesus wird ausgewechselt mit vielleicht dem Bruder oder sonst wem und es wird dadurch für uns alle begreifbar das das Kleinkind nur im Vertrauensvorschuss auf seine Mutter sich entwickeln kann. (…) Auch zeigt uns die Künstlerin, dass dies nicht immer gelingen kann, indem sie roboterhafte Dämonen auftauchen lässt, die Mutter komplett einschwärzt und verschleiert, indem sie eine Vielzahl von Störungen in die Beziehung einbaut und wir erahnen, das wir selbst eine enorme Anzahl von Störungen in uns tragen. “ Helm Zirkelbach am 24.04.2016, Eröffnungsrede zur Ausstellung „Ansichtssache“
Kann eine Mutter ihren Sohn mehr lieben als ihre Tochter? Gibt es eine besondere Beziehung zwischen Mutter und Sohn? Die Überhöhung männlicher Nachkommen und die Entwertung weiblicher findet vor allem in patriarchalischen Gesellschaften statt, aber auch hier, wenn auch unterschwellig. Bemerkenswert jedoch ist, dass es oft die Mütter selbst sind, die das Selbstwertgefühl ihrer Kinder durch Erziehung formen und so den Teufelskreis am Laufen halten.
Im Jahr 2015 habe ich jeden Tag eine Postkarte aus meiner Sammlung bearbeitet – die meisten mit dem Motiv „Maria mit dem Jesuskind“, dem Ur-Bild aller Mutter-Sohn-Beziehungen. Am Ende waren es 365 Kollagen über Mutterschaft und Kindheit.
Dies war ein Jahresprojekt angeregt von Antje Fischer, realisiert gemeinsam mit ihr und Marlies Achermann-Gisinger. Alle Arbeiten dieses Projektes mit mehr als 1000 Postkarten wurden in der gemeinsamen Ausstellung Ansichtssache in Münsingen der Öffentlichkeit präsentiert.
Virtueller Rundgang durch die Ausstellung.
Was ist Erinnerung? Nichts anderes als eine Datensammlung im Langzeitgedächtnis, die weder objektiv, noch vollständig, noch wahr sein muss. Sie ist auch nicht immer verfügbar.
Aber das sich-Erinnern ist auch ein kreativer Prozess, der immer wieder neu interpretiert werden muss und daher einem ständigen Wandel unterliegt.
Die Rauminstallation zeigt 7 bearbeitete Papierbögen, die an einem Faden von der Decke hängen. Jeder Luftzug, der von einem vorbeigehenden Besucher erzeugt wird, versetzt die Papierbögen in Rotation, sodaß sie nicht immer von vorne zu sehen sind. So ergibt sich ein Gesamtbild, das nicht vollständig erfaßt werden kann und in ständiger Veränderung ist – so wie eine Erinnerung eben auch.
Der Brief ist heute ein Relikt. Er war bis in jüngster Zeit das wichtigste Kommunikationsmedium zwischen Menschen an entfernten Orten. In ihm kommt die Synchronität von physischer Entfernung und geistiger Nähe zum Ausdruck. Er ist emotional aufgeladen – warum sonst wurde er liebevoll in Schuhkartons aufbewahrt oder im Zorn zerrissen? Die Briefe hier sind metaphorische Brücken zu einem Ort der Sehnsucht, der nur in der Erinnerung existiert – ein ganz persönliches Utopia.
Diese Arbeit nahm an der X-Border-Art Biennale in Rovaniemi / Finland und an der Open Art Biennale in Örebro / Schweden teil. Virtueller Rundgang
2013, Fotoalbum, verschiedene Papiere, 34 x 21 x 6 cm, Mittelschwäbisches Heimatmuseum Krumbach, Kunstpreis der Stadt Krumbach
Dieser Arbeit liegt folgendes Statement zugrunde:
„Heimat, hat man sie einmal verloren, ist immer anderswo.“
EKH
Im Mittelpunkt dieses Werkes steht die obsessive Suche nach einem Ort der Identifikation und Zugehörigkeit. Ich beschreibe es als eine lange Autofahrt ohne Ankunft. Denn jede scheinbare Ankunft macht einem schmerzlich bewusst, dass die Heimat nicht dort ist, wo man sie gesucht hat.
Das Buch ist ein altes Familienalbum, gefüllt mit meinen eigenen Fotografien, die ich meist aus dem fahrenden Auto heraus aufgenommen und anschließend mit einer digitalen Patina versehen habe. Auf diese Weise verschmelzen Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Fiktion.
2014, Fotoalbum, Fotografie, verschiedene Papiere, Wachs, ca. 27 x 19 x 8 cm
Eine Oberläche ist die äußere Hülle eines Gegenstandes. Eine Oberfläche umhüllt, schützt und verbirgt Geheimnisse. Der Ledereinband eines Buches oder Fotoalbums ist buchtäblich die Haut, die die Seiten und damit auch den Inhalt schützt. Seit der Erfindung des Fotoapparates wurde es in der westlichen Welt Tradition, das kollektive Gedächtnis einer Familie in Fotoalben aufzubewahren und damit die eigene Herkunft zu dokumentieren. Es wurde von Generation zu Generation weitergereicht.
Jedoch ist das kollektive Gedächtnis nicht von Bestand (Aleida Assmann) und bereits nach drei Generationen hat es sich so sehr verändert, dass ein Familienalbum seinen ideellen Wert verlieren kann. Ich kaufe solche offensichtlich wertlos gewordenen Familienalben auf virtuellen Flohmärkten. Ich löse deren kollektives Gedächtnis auf, um ein neues, universelles zu erschaffen.
In dieser Arbeit lade ich den Betrachter dazu ein, seinen voyeuristischen Blick in ein unbekanntes Fotoalbum zu werfen. Seite für Seite, Schicht für Schicht dringt er tiefer ein unter die Oberfläche einer kryptischen Erzählung – einer Geschichte, die sich jedem auf andere Weise erschließt.
Dieses Werk ist als physisches Objekt oder Video verfügbar.