
2022, Video mit Ton, Animation, 4:45 min
Ich beobachte meine Kinder beim Spielen. Ich suche in ihren Bewegungen, in ihren Worten nach Spuren meines eigenen Versagens. Werden sie der Maßstab sein, nach dem ich beurteilt werde?
Mantra ist ein experimenteller Kurzfilm, der über den Mythos der Mutterschaft nachdenkt. Was bedeutet es, eine „gute“ Mutter zu sein? Und wer entscheidet darüber?
Seit Jahrhunderten wird das Bild der Mutter von religiösen Idealen geprägt – in der westlichen Kultur vor allem von der Figur der Maria. Sie verkörpert männliche Fantasien von Keuschheit, Gehorsam, Selbstlosigkeit und bedingungsloser Hingabe – Tugenden, die auch heute noch in den patriarchalischen Erwartungen an Frauen nachklingen.
Doch dieses Bild beginnt zu bröckeln. Frauen verlangen nach Autonomie, Komplexität und Widersprüchlichkeit.
Mantra stellt ererbte Ideale in Frage und legt die Spannung zwischen innerer Wahrheit und äußerem Urteil offen. Eine Meditation über Mutterschaft – nicht als Mythos oder moralische Rolle, sondern als gelebte, sich entwickelnde Identität.
