




„Menschen machen Fotos gegenseitig – zu beweisen dass sie wirklich existierten“, sangen die Goldenen Zitronen (deutsche Punk-Band) 1994. Heute wissen wir, dass Fotos nichts beweisen, weil sie sehr leicht manipuliert werden können.
Und doch – unser Verhältnis zum eigenen Bild ist ambivalent: Selfies zeugen davon, dass wir bei Omas Geburtstag oder auf dem Eiffelturm waren, und gleichzeitig können wir unser Porträtfoto mit einem einzigen Klick bis zur Unkenntlichkeit manipulieren. Die technischen Möglichkeiten sind endlos und werden dank Deep Learning und damit KI-gestützten Anwendungen immer perfekter.
In dieser Arbeit werden wir mit einem alten Foto konfrontiert, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz animiert wurde. Das Mädchen auf dem Foto wirkt sehr lebendig und authentisch. Fühlen wir uns ihr näher? Ist die Illusion überzeugend?
Was wird aus fehlerhafter Erinnerung, wenn sie einer künstlichen Lebendigkeit weicht? Trägt diese Illusion nicht eher dazu bei, den letzten Rest des echten Menschen zu vergessen? Und hätte es „Paula“ gefallen, was wir mit ihrem Andenken machen?
Musik: KI-generiert
Eine Umfrage ist Teil dieser Arbeit:
Wärst du bereit, ein Foto einer geliebten verstorbenen Person mit Hilfe einer KI-Anwendung zum „Leben“ zu erwecken? Ja? / Nein?

„Paulas“ echtes Porträtfoto ist in der Arbeit Unter der Oberfläche (Buchobjekt) zu finden.
