Avalon 1+2

Der (goldene) Apfel war und ist in vielen Kulturen von hoher Symbolkraft: sei es als Sinnbild für ewige Jugend, ewiges Leben, für Liebe, Fruchtbarkeit, Paradies und Sündenfall, und jüngst als „Item“ in dem beliebten Spiel Minecraft. Das Wort „Avalon“ hat viele Bedeutungen, hier jedoch nimmt es Bezug auf die Insel Avalon (gallisch-indogermanisch abal = Apfel) aus der keltischen Mythologie, welche als Paradies angesehen wurde.

In einem unbestimmten Raum unter blauem Himmel kreisen wir um zwei gesichtslose Avatare, in deren Mitte sich ein goldener Apfel befindet. Wie in einem surrealen Traum finden wir uns in einer Endlosschleife wieder, in welchem die Figuren ein seltsames Gehabe an den Tag legen. Alles scheint sich um diesen Apfel zu drehen, der am Ende für alle unerreichbar bleibt.

1+2: Beide Videos zeigen dieselben Szenen, jedoch aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Diese Videoinstallation wird ortsspezifisch modifiziert. Die Idee ist, dass der virtuelle Raum die unmittelbare Ausstellungsumgebung zeigt.

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Post Mortem

2023, Video mit Ton, 2:40 min

„(…) Es ist schwierig, die räumlichen Dimensionen der Erinnerung zu definieren. Es ist da, das Zimmer meiner Kindheit, das ich immer noch aufräume und das immer noch stirbt, zur gleichen Zeit, wie seine Bewohner, – ihre sterbliche Hülle. (…)“ Tadeusz Kantor

Viele unserer Anstrengungen zielen darauf ab den Tod zu überwinden, sei es aus medizinischer, wissenschaftlicher, philosophischer oder religiöser Motivation heraus. Was in der Realität noch nicht möglich ist, wird um so mehr in der künstlerischen Fiktion ausgelebt. Was-wäre-wenn-Szenarien werden zuende gedacht mit der wachsenden Erkenntnis, dass nichts Gutes dabei herauskäme. In Anlehnung an Tadeusz Kantors „Tote Klasse“ und sein Theater des Todes erwecke ich hier eine Schulklasse post mortem wieder zum Leben.

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Marionette

Das verlockende Angebot an KI-gestützen Anwendungen steigt. Erinnerungsfotos werden „zum Leben“ erweckt, und man kann jeden beliebigen Satz den Dargestellten in den Mund legen.

Warum tun wir dies? Weil es möglich ist? Weil es angeblich hilft uns an den Menschen besser zu erinnern? Ist das so? Oder erschaffen wir damit etwas anderes – etwas Neues? Etwas Unheimliches? Entfremdet uns dies nicht vielmehr von der erinnerten Person?

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ChatGPT @ Uncanny Valley

Was ChatGPT über das „Uncanny Valley“ zu sagen hat.

Was oder wer ist ChatGPT? Diese Frage habe ich „ihm“ gestellt, worauf „er“ folgendes geantwortet hat:

„Ich bin ein künstliches Intelligenz-Modell, das von OpenAI trainiert wurde. Meine Antworten basieren auf den Informationen, die ich während meines Trainingsprozesses aufgenommen habe. Während dieses Trainings wurde ich mit einer enormen Menge an Texten aus einer Vielzahl von Quellen gefüttert, einschließlich Büchern, Zeitschriftenartikeln, Nachrichtenberichten und wissenschaftlichen Studien. Auf diese Weise konnte ich ein breites Verständnis für viele verschiedene Themen und Fachgebiete entwickeln(…). Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ich nicht in der Lage bin, eigene Erfahrungen zu sammeln und dass meine Antworten nicht immer vollständig oder 100% korrekt sein können. Meine Antworten sollten immer als Informationsquelle und nicht als endgültiger Expertenrat verwendet werden.“

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Paradies

Ein goldener Apfel schwebt durch die Luft. Auf seiner glänzenden Oberfläche spiegeln sich Orte
und Menschen. Ist dies das Paradies?

Ortsspezifische Installation.

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Sandbox

Sandbox ist einerseits das englische Wort für Sandkasten, andererseits ein aus der Softwareentwicklung stammender Begriff für einen „isolierten Bereich, innerhalb dessen jede Maßnahme keine Auswirkung auf die äußere Umgebung hat.“ (Wikipedia)

Wir sitzen in einem großen virtuellen Sandkasten, der alles andere als isoliert ist. Darin sind viele Spielzeuge, von denen wir nicht wissen, wozu sie zu gebrauchen sind. Und täglich kommen neue hinzu. Wir erforschen sie spielerisch und dabei kommen wir auf so manchen Gedanken – gut oder böse..

Ein solches Spielzeug ist Dall-e 2. Sie ist eine der meist gefeierten KIs des Jahres 2022, die aus einer textbasierten Beschreibung in natürlicher Sprache realistische Bilder und sogar Kunstwerke erstellen kann. Dieser kreative Akt ist neu und einzigartig, und muß als nächste Evolutionsstufe bewertet werden.

Die Werke, die Dall-e erzeugt, sind nahezu perfekt, und doch generiert sie auf scheinbar harmlose Stichworte merkwürdig verstörende Outputs. Es drängt sich die Frage auf, ob dies das Spielzeug ist, das wir unseren Kindern geben würden?

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Deep Paula

„Menschen machen Fotos gegenseitig – zu beweisen dass sie wirklich existierten“, sangen die Goldenen Zitronen (deutsche Punk-Band) 1994. Heute wissen wir, dass Fotos nichts beweisen, weil sie sehr leicht manipuliert werden können.

Und doch – unser Verhältnis zum eigenen Bild ist ambivalent: Selfies zeugen davon, dass wir bei Omas Geburtstag oder auf dem Eiffelturm waren, und gleichzeitig können wir unser Porträtfoto mit einem einzigen Klick bis zur Unkenntlichkeit manipulieren. Die technischen Möglichkeiten sind endlos und werden dank Deep Learning und damit KI-gestützten Anwendungen immer perfekter.

In dieser Arbeit werden wir mit einem alten Foto konfrontiert, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz animiert wurde. Das Mädchen auf dem Foto wirkt sehr lebendig und authentisch. Fühlen wir uns ihr näher? Ist die Illusion überzeugend?

Was wird aus fehlerhafter Erinnerung, wenn sie einer künstlichen Lebendigkeit weicht? Trägt diese Illusion nicht eher dazu bei, den letzten Rest des echten Menschen zu vergessen? Und hätte es „Paula“ gefallen, was wir mit ihrem Andenken machen?

Musik: KI-generiert

Eine Umfrage ist Teil dieser Arbeit:

Wärst du bereit, ein Foto einer geliebten verstorbenen Person mit Hilfe einer KI-Anwendung zum „Leben“ zu erwecken? Ja? / Nein?

analoge Echtzeitvisualisierung der Umfrage in der Ausstellung Uncanny Valley, Neue Galerie im Höhmannhaus, Augsburg 2023

„Paulas“ echtes Porträtfoto ist in der Arbeit Unter der Oberfläche (Buchobjekt) zu finden.

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Conditio Humana II

In Anlehnung an das Werk Conditio Humana I wird hier die Frage fortgeführt, welches die conditio humana sei. Ein weiterer Aspekt ist meiner Ansicht nach die Fähigkeit der absoluten Körperbeherrschung. In Abgrenzung zur Künstlichen Intelligenz ist es die Körperlichkeit in Kombination mit Emotion und Eleganz.

In dieser Arbeit werden komplexe menschliche Bewegungen in Form eines Tanzes dem humanoiden Roboter HRP-4C, wie er 2010 der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde, gegenübergestellt.

Tänzer: Dominik Feistmantl

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Rabbit Hole 4.0

Dieser Kurzfilm entstand im Rahmen meiner Bachelorarbeit über „Attention Engineering in den Sozialen Medien“ und beschreibt in metaphorischer Weise das Internet als großes Versuchslabor, in dem Nutzer wie „Versuchskaninchen“ mit Hilfe psychologischer „Waffen“ manipuliert werden.

Suzanne wird durch blinkende Buttons und den Sprachassistent an ihrem Computer in eine virtuelle Traumwelt gelockt, die ihr eine Lösung für ihr Schlafproblem versprechen. Tatsächlich aber ist sie nur Teil eines großen wissenschaftlichen Experiments, in dem es darum geht, ihr Verhalten gezielt zu manipulieren.

Ähnlich der „realen“ Konversationen in den sozialen Netzwerken wird die Hauptperson „Suzanne“ durch in „Echtzeit“ geschriebene Aussagen repräsentiert und tritt als physische Person in den Hintergrund. Die Kamera nimmt dabei ihren Blickwinkel ein. Aus dieser Konstellation ergeben sich drei szenische Ebenen im Film: 1.) der „virtuelle Raum“, der gleichzeitig die Bühne ist; 2.) die Bildschirmoberfläche, auf welcher Suzannes Textnachrichten erscheinen; 3.) der unsichtbare Raum vor dem Screen, in welchem wir gemeinsam mit Suzanne sitzen und der Geschichte folgen.

In den ersten beiden Teilen wird Suzanne ein anthropomorpher Sprachcomputer als Antagonist gegenübergestellt, den man nur hören kann. Durch die Umkehrung von Zuständen, nämlich die Entmaterialisierung des Menschen „Suzanne“ und die Vermenschlichung des Roboters „David“ – nur er hat eine Stimme – entsteht eine Diskrepanz in der Erwartungshaltung des Betrachters, die sehr spannungsreich ist.

Das Geschehen wird von einer Fliege begleitet. Durch ihre Präsenz macht sie immer wieder auf sich aufmerksam und demonstriert damit auf penetrante Weise „Attention Engineering“. Die Fliege als physische „Protagonistin“ im Film verdeutlicht die Absurdität der Situation, denn sie gehört sowohl der realen, als auch der virtuellen Welt an, und sie ist Täter (zieht die Aufmerksamkeit auf sich) und Opfer (stirbt) zugleich.