Wir sind das Narrativ aus eigener Erinnerung und der Erinnerung anderer an uns. Vielleicht ist dies der Grund, warum ich meinem Vater (1932 – 2020) so gerne zuhörte, wenn er mir von seiner Kindheit berichtete – eine Kindheit, die er trotz Hunger und Krieg immer in wunderbaren Bildern schilderte. Der zeitliche Kontext ist der Zweite Weltkrieg, kulturell befinden wir uns inmitten der Kommunity der Banater Schwaben, eine deutsche Minderheit in Rumänien.
2014 beschloss ich, seine Erzählungen aufzuzeichnen – einerseits, weil ich diesen gemeinsamen Augenblick festhalten wollte; und andererseits, weil seine Geschichten nicht nur Zeitdokumente sind, sondern auch etwas über mich selbst erzählen. Die Interviews werden von meinen eigenen Fotografien und Videoclips aus dem heutigen Rumänien (2015) begleitet.
In dem Werk „Garten Eden“ geht es um Heimat als Utopie, um Kindheit als verlorenes Paradies, und um Identität, die sich aus Erzählungen speist.