Das Video Postludium ist ein Nachruf auf das ehemalige Gaswerk in Augsburg / Oberhausen. Es zeigt einen geisterhaften Tanz in den leeren Räumen des Gebäudes, insbesondere eines historischen Gasometers vom Scheibentyp, das 1915 gebaut wurde, und eines anderen neueren Gasometers vom Scheibentyp („Gaskessel“). Diese Arbeit wirft die Frage auf, ob ein Gebäude ein Gedächtnis und damit auch eine Identität hat.
Das Sound-Werk „Echoes of Industry“ ist eine Produktion von Gerald Fiebig und Christian Z. Müller, und wurde im „Gaskessel“ aufgenommen.
„Flee Immediately! versucht, eine Welt zwischen Design, Kunst, Technologie, Kultur, Offline und Online zu erforschen… und definiert sich dabei ständig neu.“
Renée Carmichael
2016 nahm ich an einem experimentellen Online-Event teil, initiiert von Renée Carmichael – Künstlerin, Programmiererin und Tänzerin mit Schwerpunkt Tanz & Code. Die Veröffentlichung der Webseite, die von Renée programmiert worden war, fand online statt. Der Besucher wurde selbst Teil des Konzeptes Tanz & Code, da er mit seinen Fingern auf dem Tablett einer vorgegebenen „Choreographie“ folgte. Somit wurde er selbst zum Tänzer. Die Arbeiten auf der Webseite stammten von verschiedenen Künstlern und setzten sich im weitesten Sinn mit Tanz auseinander, so auch meine Arbeit: Eine Vorversion zu dem Video „Patterns“, das damals noch aus drei einzelnen Videos bestand.
Renées Idee passte genau zu meinem Konzept – oder war es genau umgegehrt? Auf jeden Fall muss ich ihren Worten nichts hinzufügen:
„Schließlich ist der Rhythmus das sich wiederholende Muster selbst – der Code und die Schleife. Und wir alle tanzen dazu. Wir tanzen zu einer Choreographie, die in der Schnittstelle vorprogrammiert ist. Diese Choreografie hat Macht: Es sind die geplanten Bewegungen der Kontrolle.(…) Aber in Wirklichkeit machen wir nur die gleichen alten Bewegungen, die alle anderen auf der Tanzfläche aus ihren (scheinbar) frei fließenden Gliedmaßen herausdrücken. Wir tanzen, und wir sind Teil der Choreographie der Kontrolle.“
„Flee Immediately! attempts to research a world in-between design, art, technology, culture, offline, online… and it constantly redefines itself along the way.“
Renée Carmichael
In 2016 I participated in an experimental online event initiated by Renée Carmichael – artist, programmer and dancer with a focus on dance & code. The release of the website, programmed by Renée, took place online. The visitor himself became part of the concept of Dance & Code, as he followed a given „choreography“ with his fingers on the tablet. In this way, he became a dancer himself. The works on the website came from different artists and dealt with dance in the broadest sense, including my work: a preliminary version of the video „Patterns“, which at that time still consisted of three individual videos.
Renée’s idea fitted my concept exactly – or was it exactly the other way round? In any case, I don’t need to add anything to what she said:
„After all, rhythm is the repeated pattern itself – the code and the looping. And we all dance to that. We dance to a choreography that is pre-programmed into the interface. This choreography has power: it is the planned moves of control.(…) But really we are just making the same old moves that everyone else on the dance floor is pushing out of their (seemingly) free flowing limbs. We dance, and we are part of the choreography of control.“