Countless small will-o‘-the-wisps buzz in this artificial underwater world. They symbolise all the people who drowned between 2014 and 2022 on their flight to Europe. At the bottom of this sea, we listen to the stories of five young refugees from Afghanistan, Pakistan, Ethiopia and Gambia. They talk about their families, their flight from violence, their hopes and dreams.
The audio material was made available with the kind permission of the Junges Theater Augsburg.
In dieser künstlichen Unterwasserwelt schwirren unzählige kleine Irrlichter. Sie symbolisieren all die Menschen, die zwischen 2014 und 2022 auf ihrer Flucht nach Europa ertranken. Auf dem Grund dieses Meeres hören wir den Erzählungen von fünf jungen Flüchtlingen aus Afghanistan, Pakistan, Äthiopien und Gambia zu. Sie berichten von ihren Familien, von ihrer Flucht vor Gewalt, von ihren Hoffnungen und Träumen.
Das Audiomaterial wurde mit freundlicher Genehmigung des Jungen Theaters Augsburg zur Verfügung gestellt.
„In fast allen Gesellschaften, in denen Kindstötung praktiziert wird, sind insbesondere weibliche Kinder betroffen. Die Tötung weiblicher Kinder tritt üblicherweise in patriarchalischen Kulturen auf, in denen es eine starke Präferenz für Männer und eine Entwertung von Frauen gibt.“ (Wikipedia) Umgekehrt geht die Überhöhung männlicher Nachkommen als gesellschaftlicher Konsens nicht immer ausschließlich von Männern aus. Meist sind es Frauen selbst, die das Selbstwertgefühl ihrer Kinder durch Erziehung formen und so den Teufelskreis am Laufen halten.
Sinnbild für die traditionelle Mutter-Sohn-Beziehung ist für mich das Sujet „Maria mit dem Jesuskind“. Im Jahr 2015 habe ich jeden Tag eine Postkarte aus meiner Sammlung bearbeitet – meist Motive mit Maria und Kind. Am Ende waren es 365 Kollagen über Mutterschaft und Kindheit.
Dies war ein Jahresprojekt angeregt von Antje Fischer, realisiert gemeinsam mit Antje Fischer und Marlies Achermann-Gisinger. Alle Arbeiten dieses Projektes mit mehr als 1000 Postkarten wurden in der gemeinsamen Ausstellung „Ansichtssache“ in Münsingen der Öffentlichkeit präsentiert.
„In almost all societies where infanticide is practised, female children are particularly affected. Female infanticide usually occurs in patriarchal cultures where there is a strong preference for men and a devaluation of women.“ (Wikipedia) Conversely, the exaltation of male offspring as a social consensus does not always come exclusively from men. Mostly it is women themselves who shape their children’s self-esteem through education and thus keep the vicious circle going.
For me, the symbol of the traditional mother-son relationship is the subject „Mary with the Child Jesus“ – a manifestation of male power fantasies of chastity, submissiveness, selflessness and unconditional loyalty – qualities that still shape the image of women in almost every patriarchal society today.
In 2015, I worked on a postcard of „Mary with the Child Jesus“ every day in my own way. In the end, there were 365 collages about motherhood, childhood and memory.
This was an annual project initiated by Antje Fischer, realised together with Antje Fischer and Marlies Achermann-Gisinger. All the works of this project with more than 1000 postcards were presented to the public in the joint exhibition „Point of Opinion“ in Münsingen.
2015 / 2019, Gemeinschaftsprojekt mit Gerald Fiebig, Sound produziert für ORF Kunstradio, Uraufführung 27.12.2015, 22:30 min
„25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges ist vielerorts wieder eine große politische Distanz zwischen Westeuropa (z.B. Österreich) und Osteuropa (z.B. Rumänien) auszumachen. Allein schon an den historischen Wahlverwandtschaften zwischen den Städten Wien und Timişoara lässt sich festmachen, dass dies ein Zerrbild ist. Für das Stück Utopia wohnt nebenan bewegen sich die Autor_innen durch die beiden Städte, inspiriert vom situationistischen Konzept der psychogeographischen Erkundung. Ausgangspunkte des ‚Umherschweifens’ sind jeweils die Stadtteile Innere Stadt und Josefstadt (die es aufgrund der gemeinsamen Geschichte in Wien und Timişoara gibt). Aus den dabei gesammelten Fieldrecordings und Fotografien komponieren sie die Klang-Bild-Landschaft einer utopischen Stadt, in der der Gegensatz von West und Ost außer Kraft gesetzt ist. In die Komposition eingewoben sind O-Töne mit Zeitzeug_innen, die sich an solidarisches Zusammenleben in ihrer Heimat in Wien bzw. Timişoara unter schwierigen sozialen und politischen Bedingungen in unterschiedlichen Phasen des 20. Jahrhunderts erinnern. Die Zitate werden anhand gemeinsamer thematischer Motive in einen dialogartigen Bezug zueinander gesetzt, die den Blick auf den „Überschuss des Möglichen im Wirklichen“ (Ernst Bloch) der realen Geschichte von Österreich und Rumänien eröffnen. Die Sprecher_innen sind Friederike Brenner (geboren 1923 in Mödling nähe Wien) und Johann Kassnel (geboren 1932 in Jahrmarkt bei Timisoara).“ (Gerald Fiebig)
Das Video Postludium ist ein Nachruf auf das ehemalige Gaswerk in Augsburg / Oberhausen. Es zeigt einen geisterhaften Tanz in den leeren Räumen des Gebäudes, insbesondere eines historischen Gasometers vom Scheibentyp, das 1915 gebaut wurde, und eines anderen neueren Gasometers vom Scheibentyp („Gaskessel“). Diese Arbeit wirft die Frage auf, ob ein Gebäude ein Gedächtnis und damit auch eine Identität hat.
Das Sound-Werk „Echoes of Industry“ ist eine Produktion von Gerald Fiebig und Christian Z. Müller, und wurde im „Gaskessel“ aufgenommen.
This booklet was created as a „dialogue“ between two artists. It was sent back and forth several times by post for further processing. In this way it underwent constant changes through pasting, painting and other techniques. „Mine“ and „Yours“ became more and more blurred until they finally merged into one.
In the same way, a „twin“ (not identical) was created, which remained with the artist Antje Fischer.
2014, Collage, Gemeinschaftsprojekt mit Antje Fischer
Dieses Faltbüchlein entstand als „Dialog“ zwischen zwei Künstlerinnen. Es wurde dabei mehrmals per Post hin- und hergeschickt zur Weiterbearbeitung. So erfuhr es immer wieder Veränderungen durch Überklebungen, Bemalungen und andere Techniken. „Meins“ und „Deins“ verschwammen immer mehr bis es am Ende zu einer Einheit verschmolz.
In gleicher Weise entstand ein „Zwilling“ (nicht eineiig), der bei der Künstlerin Antje Fischer verblieb.
An exhibition by Eri Kassnel, Jakob Krattiger and Gerald Fiebig
27.01. – 28.03.2017, New Gallery in the Höhmannhaus Augsburg
Contrary to popular usage, places are not only determined by their location in space, but also in time. This exhibition presents three artistic positions that start from the (photographic or auditory) documentation of real places. What all positions have in common is that they integrate the spatially clearly defined place into a process that shows: the place has different identities depending on the time in which one perceives it.
Eine Ausstellung von Eri Kassnel, Jakob Krattiger und Gerald Fiebig
27.01. bis 28.03.2017, Höhmannhaus Galerie
Entgegen dem landläufigen Sprachgebrauch werden Orte nicht nur durch ihre Lage im Raum bestimmt, sondern auch in der Zeit. Diese Ausstellung präsentiert drei künstlerische Positionen, die von der (fotografischen oder auditiven) Dokumentation realer Orte ihren Ausgang nehmen. Allen Positionen ist gemeinsam, dass sie den räumlich eindeutig definierten Ort in einen Prozess einbinden, der aufzeigt: der Ort hat unterschiedliche Identitäten, je nachdem, in welcher Zeit man ihn wahrnimmt.